SRO

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Der VQF ist die führende, grösste und offiziell anerkannte Selbstregulierungsorganisation (nachfolgend: "SRO") gemäss Bundesgesetz vom 10. Oktober 1997 über die Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung im Finanzsektor (nachfolgend: "GwG").

 

Aufsichtssystem in der Schweiz im Bereich der Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung:

 

Die SRO ist privatrechtlich als Verein i.S.v. Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuchs (ZGB) organisiert, im Handelsregister des Kantons Zug eingetragen und verfügt über die offizielle Anerkennung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) als SRO nach Art. 24 GwG. Die SRO übt gegenüber ihren Mitgliedern (nachfolgend: "SRO-Mitglied VQF") gesetzlich vorgesehene aufsichtsrechtliche Funktionen aus.

 

Die Konzeption des GwG (siehe auch ausführlichere Beschreibung des Aufsichtssystem in der Schweiz) sieht vor, dass die Finanzintermediäre im sogenannt "übrigen Finanzsektor" (auch Parabankensektor genannt) in gemeinsamer Wahrung ihrer Interessen die Möglichkeit haben sollen, Organisationen zu schaffen, welche die Umsetzung der Pflichten gemäss GwG für ihren Bereich konkretisieren, die Einhaltung der Pflichten gemäss GwG durch ihre Mitglieder kontrollieren und bei Zuwiderhandlungen Sanktionen und Massnahmen verhängen. Die SRO-Mitglieder VQF verfügen durch die SRO über eine direkte Ansprechpartnerin, die sich mit ihren branchenspezifischen Problemen auskennt. Die SRO ist in der gesamten Schweiz sowie branchenübergreifend im gesamten Parabankensektor tätig.

 

Als älteste und grösste SRO im Parabankensektor verfügt die SRO über langjährig erfahrene Fachpersonen in allen Branchen des Parabankensektors, führt periodische Prüfungen bei den SRO-Mitgliedern VQF durch, bildet die SRO-Mitglieder VQF in Belangen des GwG aus und vertritt überdies die Interessen der SRO-Mitglieder VQF bei Anpassungen des GwG und weiterer Erlasse im Bereich der Finazmarktaufsicht. Die SRO ist von der FINMA offiziell anerkannt, reglementiert und beaufsichtigt, weshalb bei diesem Aufsichtssystem von (gesetzlich und behördlich) gelenkter Selbstregulierung gesprochen wird. 

 

I. Grundsatz

Als Finanzintermediär tätige Personen oder Gesellschaften mit Sitz oder Zweigniederlassung in der Schweiz müssen sich gemäss Geldwäschereigesetz (GwG) einer Selbstregulierungsorganisation anschliessen oder über eine Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) verfügen.

 

II. Spezialgesetzlich beaufsichtigte Finanzintermediäre (Art. 2 Abs. 2 GwG)

Die spezialgesetzlich beaufsichtigten Finanzintermediären (Art. 2 Abs. 2 GwG) werden von der FINMA direkt beaufsichtigt. Es sind dies:

  • die Banken nach dem Bankengesetz vom 8. November 1934;
 
  • die Fondsleitungen, sofern sie Anteilskonten führen und selbst Anteile einer kollektiven Kapitalanlage anbieten oder vertreiben;
  • die Investmentgesellschaften mit variablem Kapital, die Kommanditgesellschaften für kollektive Kapitalanlagen, die Investmentgesellschaften mit festem Kapital und die Vermögensverwalter im Sinne des Kollektivanlagengesetzes vom 23. Juni 2006, sofern sie selbst Anteile einer kollektiven Kapitalanlage anbieten oder vertreiben;
  • die Versicherungseinrichtungen nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz vom 17. Dezember 2004, welche die direkte Lebensversicherung betreiben oder Anteile einer kollektiven Kapitalanlage anbieten oder vertreiben;
  • die Effektenhändler nach dem Börsengesetz vom 24. März 1995;
  • die Spielbanken nach dem Spielbankengesetz vom 18. Dezember 1998.

 

III. Übrige (im Parabankensektor tätige) Finanzintermediäre (Art. 2 Abs. 3 GwG)

Im Gegensatz zu den vorerwähnten, spezialgesetzlich beaufsichtigten Finanzintermediäre (Art. 2 Abs. 2 GwG) können die übrigen Finanzintermediäre (Art. 2 Abs. 3 GwG; sogenannt "übriger Finanzsektor" oder "Parabankensektor") wählen, ob sie sich der FINMA mittels Einreichung eines Bewilligungsgesuchs direkt unterstellen oder ob sie sich derSRO VQF anschliessen wollen. Im übrigen Finanzsektor (Parabankensektor) tätige Finanzintermediäre sind (siehe Art. 2 Abs. 3 GwG):

 
"Personen, die berufsmässig fremde Vermögenswerte annehmen oder aufbewahren oder helfen, sie anzulegen oder zu übertragen; insbesondere Personen, die:

a.

das Kreditgeschäft (namentlich durch Konsum- oder Hypothekarkredite, Factoring, Handelsfinanzierungen oder Finanzierungsleasing) betreiben;

b.

Dienstleistungen für den Zahlungsverkehr erbringen, namentlich für Dritte elektronische Überweisungen vornehmen oder Zahlungsmittel wie Kreditkarten und Reiseschecks ausgeben oder verwalten;

c.

für eigene oder fremde Rechnung mit Banknoten und Münzen, Geldmarktinstrumenten, Devisen, Edelmetallen, Rohwaren und Effekten (Wertpapiere und Wertrechte) sowie deren Derivaten handeln;

d. ...

e.

Vermögen verwalten;

f.

als Anlageberater Anlagen tätigen;

g.

Effekten aufbewahren oder verwalten."

 

Wie dieser vorerwähnte Gesetzesartikel auszulegen ist, d.h. ob es sich bei einer Tätigkeiten im Einzelfall um eine gemäss Art. 2 Abs. 3 GwG bewilligungs- oder anschlusspflichtige Tätigkeit handelt, wird im Rundschreiben 2011/1 Finanzintermediation nach GwG-Ausführungen zur Verordnung über die Bekämfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung (GwV) erläutert.

 

Eine Bewilligungs- und Anschlusspflicht gemäss Art. 2 Abs. 3 GwG besteht überdies nur bei einer berufsmässigen Ausübung der fraglichen finanzintermediären Tätigkeit. Ob eine finanzintermediäre Tätigkeit berufsmässig ausgeübt wird, richtet sich nach den in der "Verordnung über die Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung (GwV)" festgelegten Berufsmässigkeitskriterien und Grenzwerten. Wenn ein Finanzintermediär mindestens eines der in der GwV genannten Berufsmässigkeitskriterien erfüllt, muss Folgendes beachtet werden (Art. 11 Abs. 1 und 2 GwV):

  • innerhalb von 2 Monaten muss ein Gesuch um Anschluss an eine Selbstregulierungsorganisation (z.B. SRO VQF) bestehen oder ein Bewilligungsgesuch bei der FINMA eingereicht werden, da ansonsten eine illegale Tätigkeit besteht.
  • die Sorgfaltspflichten nach GwG müssen unverzüglich eingehalten werden.
  • bis zum Anschluss an eine Selbstregulierungsorganisation (oder den Erhalt der Bewilligung der FINMA) dürfen keine neuen unterstellungspflichtigen Geschäftsbeziehungen aufgenommen und bei den bestehenden Geschäftsbeziehungen keine Handlungen vorgenommen werden, welche nicht zwingend zur Erhaltung der Vermögenswerte erforderlich sind.

 

Für Finanzintermediäre, welche sich einer SRO anschliessen möchten, vorgängig aber schon illegal, d.h.  unter Verletzung der Zweimonatsfrist nach Art. 11 Abs. 1 Bst. b GwV eine finanzintermediäre Tätigkeit berufsmässig ausgeübt haben, gilt Folgendes (verspätete Aufnahme): Die SRO VQF ist verpflichtet, der FINMA hierüber Meldung zu erstatten (Rundschreiben-FINMA 2008/17 Informationsaustausch FINMA/SRO).

 

Bis zum Anschluss an eine SRO oder bis zur Erteilung einer Bewilligung durch die FINMA ist es diesen Finanzintermediären untersagt, als Finanintermediär Handlungen vorzunehmen, die weiter gehen als diejenigen, die zwingend zur Erhaltung der Vermögenswerte erforderlich sind. Mit Einreichung des Aufnahmegesuchs hat der Finanzintermediär der SRO VQF gegenüber die Einstellung der illegalen Tätigkeit schriftlich zu bestätigen. Die SRO VQF kann gegebenenfalls das Aufnahmegesuch so lange sistieren, bis eine entsprechende Bestätigung vorliegt. 

 

IV. Nicht dem GwG unterstehende Personen (Art. 2 Abs. 4 GwG)

Vom Geltungsbereich des GwG ausgenommen sind die in Art. 2 Abs. 4 GwG genannten Personen.

Besten Dank für Ihr Interesse an unserem Verein und unseren Dienstleistungen. Wir freuen uns, wenn Sie sich für eine Mitgliedschaft beim VQF entscheiden.

 

I. Aufnahmegesuch

Das Aufnahmegesuch wie auch standardisierte Beilagen können Sie als Worddatei herunterladen und elektronisch bearbeiten. Eine Wegleitung führt Sie schnell und unkompliziert durch das Aufnahmeverfahren und erleichtert Ihnen die Zusammenstellung der Beilagen. Sobald Ihr Aufnahmegesuch mit sämtlichen Unterlagen bei uns eintrifft und die Bearbeitungsgebühr einbezahlt wurde (siehe pdf Gebührenreglement (182 KB) ) wird der VQF Ihr Gesuch prüfen und über die Aufnahme entscheiden.

 

Das jeweilige Aufnahmegesuch finden Sei unter der Rubrik VQF Downloads

 

II. Kosten

Unser Gebührenreglement finden Sie unter der Rubrik VQF Downloads

 

III. Rechte und Pflichten

Eine Übersicht über die Rechte (inkl. Dienstleistungen des VQF an die Mitglieder) und Pflichten (inkl. transparente Kostenstruktur) für SRO-Mitglieder finden Sie hier.

 

IV. Zusatzinformationen

  • Sind Sie unsicher, ob Ihre Tätigkeit dem GwG untersteht? Gerne beraten wir Sie hinsichtlich einer allfälligen Unterstellungspflicht.  

 

Mitgliederbestätigung

 

Brauchen Sie eine Bestätigung Ihrer Mitgliedschaft beim VQF in englisch oder deutsch, können Sie diese per Telefon oder e-Mail bei der Administration jederzeit anfordern.

 

Telefon                +41 41 763 28 20

e-Mail                  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

I. Berufsmässigkeitskriterien

Der Schweizerische Bundesrat hat durch Erlass der Geldwäschereiverordnung (GwV) definiert, wann ein Finanzintermediär im sogenannt "übrigen Finanzsektor" (Art. 2 Abs. 3 GwG) berufsmässig im Sinne des Geldwäschereigesetzes tätig wird und diesfalls zwingend einen Anschluss bei einer Selbstregulierungsorganisation (SRO) oder eine Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) benötigt.

 

Wenn ein Finanzintermediär mindestens eines der in der GwV genannten Berufsmässigkeitskriterien erfüllt, muss Folgendes beachtet werden:

  • innerhalb von 2 Monaten muss ein Anschluss an eine Selbstregulierungsorganisation (z.B. SRO VQF) bestehen oder ein Bewilligungsgesuch bei der FINMA eingereicht werden, da ansonsten eine illegale Tätigkeit besteht.
  • die Sorgfaltspflichten nach GwG müssen unverzüglich eingehalten werden.
  • bis zum Anschluss an eine Selbstregulierungsorganisation (oder den Erhalt der Bewilligung der FINMA) dürfen keine neuen unterstellungspflichtigen Geschäftsbeziehungen aufgenommen werden und bei den bestehenden Geschäftsbeziehungen keine Handlungen vorgenommen werden, welche nicht zwingend zur Erhaltung der Vermögenswerte erforderlich sind (Art. 11 Abs. 1 und 2 VBF)

 

II. Nicht berufsmässige Finanzintermediäre
    (NBFI-Mitgliedschaft)

Finanzintermediäre im übrigen Finanzsektor (Parabankensektor), welche nicht berufsmässig im Sinne der GwV tätig sind, d.h. welche nicht verpflichtet sind, über einen SRO-Anschluss oder über eine Bewilligung der FINMA zu verfügen, können sich ebenfalls freiwillig dem VQF anschliessen. Im Vordergrund steht dabei die Idee, dass bei einem späteren Eintritt in die Berufsmässigkeit (Erfüllen eines Berufsmässigkeitskriteriums gemäss GwV) ein SRO-Anschluss bereits besteht und daher der Geschäftsaufbau des Mitglieds bei Eintritt in die Berufsmässigkeit nicht bis zum Erhalt des SRO-Anschlusses eingestellt werden muss (s. Art. 11 Abs. 2 GwV).

Für den Mitgliedschaftsstatus „nicht berufsmässiges SRO-Mitglied“ gilt das entsprechende Reglement, welches sie unter der Rubrik VQF Downloads finden

 

III. Bereits bestehende Mitgliedschaft beim VQF:

Wenn Sie bereits berufsmässiges Mitglied des VQF sind, können Sie den Wechsel in den Mitgliedschaftsstatus „nicht berufsmässiges SRO-Mitglied beantragen. 

 

IV. Noch keine Mitgliedschaft beim VQF:

Wenn Sie noch nicht Mitglied des VQF sind, können Sie mit Einreichung des Aufnahmegesuches die Aufnahme als „nicht berufsmässiges SRO-Mitglied“ beantragen. 

 

Sie können jedoch auch bei Nichterfüllung der Berufsmässigkeitskriterien den Anschluss als berufsmässiges SRO-Mitglied beantragen (z.B. weil Sie damit rechnen, nach Aufnahme in den VQF innert kurzer Zeit die Grenze zur Berufsmässigkeit zu überschreiten). Die entsprechenden Informationen und Unterlagen finden sie unter der Rubrik VQF Downloads.