Die "Steigerung von Effektivität und Effizienz in der Aufsicht" ist eines der sieben strategischen Ziele der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Im heute veröffentlichten Bericht legt die FINMA dar, welche Massnahmen sie hierfür eingeleitet und welche Resultate sie diesbezüglich bereits erzielt hat. Im Zentrum stehen für die FINMA drei Bereiche: Die Implementierung eines konsequent risikobasierten Aufsichtskonzeptes für sämtliche Aufsichtsbereiche, die Weiterentwicklung der Aufsichtsinstrumente und der eigenen Organisation. Mit dem Bericht kommt die FINMA einer Verpflichtung gegenüber den Geschäftsprüfungskommissionen (GPK) der eidgenössischen Räte nach.
Der Bundesrat genehmigte im September 2009 die sieben strategischen Ziele der FINMA, welche die auf drei Jahre ausgelegte Stossrichtung sowohl bei der Erfüllung des gesetzlichen Mandates der Aufsichtsbehörde als auch bei ihrer betrieblichen Weiterentwicklung vorgeben. Hinsichtlich der „Steigerung von Effektivität und Effizienz in der Aufsicht“ kann die FINMA eigenständig Veränderungen bewirken. Der vorliegende Bericht zieht nun in der Mitte eines dreijährigen Strategieprozesses eine Zwischenbilanz. Er zeigt auf, wie die Lehren aus der Finanzmarktkrise sowie die Aufbauarbeiten der aus den drei Vorgängerbehörden entstandenen integrierten Finanzmarktaufsicht in die Aufsichtstätigkeit der FINMA eingeflossen sind.
Risikobasiertes Aufsichtskonzept
Im Zentrum des neuen integrierten Aufsichtsansatzes der FINMA steht ein konsequent risikobasiertes Aufsichtskonzept für sämtliche Aufsichtsbereiche. Alle beaufsichtigten Institute werden nach ihrer Risikowirkung für Gläubiger, Anleger, Versicherte sowie für das Gesamtsystem und die Reputation des schweizerischen Finanzplatzes in sechs Aufsichtskategorien eingeteilt. Neben dieser Einteilung in Risikokategorien erhält jedes Institut ein Rating, das die Einschätzung der FINMA zu seiner aktuellen Verfassung darstellt. Aufgrund dieser beiden Grössen – Kategorisierung und Institutsrating – werden die Aufsichtsintensität und der Einsatz der Aufsichtsinstrumente festgelegt. Das Ziel ist eine systematischere Risikoorientierung der Aufsichtstätigkeit und eine intensivere Auseinandersetzung mit den aus Risikosicht relevanten Instituten. Der risikobasierte Aufsichtsansatz der FINMA bewirkt auch einen verantwortungsvollen Umgang mit den personellen und finanziellen Ressourcen der FINMA. Denn die bestehenden Aufsichtskräfte werden zielgerichtet auf jene Beaufsichtigten konzentriert, die wegen der ihnen zugrunde liegenden Risiken eine erhöhte Aufmerksamkeit verlangen.
Weiterentwicklung von Aufsichtsinstrumenten
Die Aufsichtsinstrumente können sich in den einzelnen Aufsichtsbereichen und je nach Kategorie unterscheiden, sie verfolgen aber einen einheitlichen konzeptionellen Ansatz. Bei den grösseren und komplexeren Instituten führt die FINMA vermehrt Vor-Ort-Einsätze – sogenannte Reviews – durch, um sich ein eigenes Bild von den Aktivitäten und dem Vorgehen der Institute verschaffen zu können. Regelmässig geschieht dies derzeit bei den Grossbanken, selektiv und themenbezogen auch bei anderen Banken sowie im Versicherungsbereich. Zudem führt die FINMA bei Anzeichen von Gefahrenherden rasch und umfassend sektorübergreifende Erhebungen oder Quervergleiche durch.
Kontakt
Tobias Lux, Mediensprecher, Tel. +41 (0)31 327 91 71, tobias.lux@finma.ch
von Finanzdienstleistungen
Baarerstrasse 112, Postfach
6302 Zug
----------------------------------------------
Tel. +41 (0)41 - 763 28 20
Fax +41 (0)41 - 763 28 23